Factoring im Handwerk: VOB-Factoring für Handwerker

30. Jan. 2025·Aktualisiert: 30. Jan. 2025
Lesedauer 15 Minuten
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Stellen Sie sich vor, Ihre Rechnungen werden blitzschnell beglichen, finanzielle Engpässe gehören der Vergangenheit an, und Sie können sich voll und ganz auf Ihr Handwerk konzentrieren. Mit VOB-Factoring wird genau das zur Realität. Diese clevere Finanzierungslösung verbessert Ihren Cashflow sofort, schützt vor Zahlungsausfällen und reduziert den Verwaltungsaufwand erheblich – damit Sie mehr Zeit für das Wesentliche haben.

Alles auf einen Blick:

  • VOB-Factoring sorgt durch den Forderungsverkauf für planbare Einnahmen und eine stabile Liquidität.
  • Es ist ideal für Handwerksbetriebe mit hohen Außenständen.
  • Der Factoring-Anbieter erwirbt ausstehende Forderungen und trägt das Ausfallrisiko.
  • Beschleunigte Zahlungseingänge, reduzierter Verwaltungsaufwand und Absicherung gegen Forderungsausfälle.
  • Skontoerträge können Factoring-Kosten effektiv reduzieren.

Was ist VOB-Factoring?

Um zu erklären, was VOB-Factoring ist, ist es wichtig zu verstehen: Was ist Factoring überhaupt? Factoring ist eine Art der Unternehmensfinanzierung, bei der ein Unternehmen seine offenen Forderungen aus Warenlieferungen oder Dienstleistungen gegenüber Kunden an einen Factoringanbieter (den Factor) verkauft, der eine Bank oder ein anderer Finanzdienstleister sein kann. Im Gegenzug überweist der Factoringanbieter dem Unternehmen den entsprechenden Rechnungsbetrag umgehend, wodurch verhindert wird, dass sich Investitionen verzögern oder das Unternehmen in einen Liquiditätsengpass gerät.

VOB-Factoring ist also eine spezielle Factoringart, die sich an den Anforderungen der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) orientiert. Dies ist besonders relevant für Bau- und Handwerksbetriebe, da Bauprojekte häufig nach diesen Regeln abgewickelt werden. Der Factor kauft Forderungen an, zahlt den Großteil des Rechnungsbetrags innerhalb kürzester Zeit aus und übernimmt das Risiko der Zahlungsabwicklung. VOB-Factoring ist in der Regel eine Form des echten Factorings. Beim echten Factoring geht das Risiko regresslos auf den Factoring-Anbieter über. Dies wird auch als Non-Recourse-Factoring bezeichnet.

Wie unterscheidet sich VOB-Factoring vom herkömmlichen Factoring?

VOB-Factoring ist speziell auf die komplexen Abrechnungsmodalitäten von Bauprojekten zugeschnitten. Es berücksichtigt dabei typische Elemente wie Abschlagszahlungen, Schlussrechnungen und Nachtragsprüfungen, die in VOB-Verträgen häufig vorkommen. Damit ist es ideal für Betriebe, die regelmäßig nach diesen Vorgaben abrechnen.

UNSER TIPP:
Einige VOB-Factoring-Anbieter verfügen über digitale Tools, mit denen die Verwaltung der Abrechnungen effizienter gestaltet werden kann. Prüfen Sie vor Vertragsabschluss, ob ein solcher Service im Angebot enthalten ist.

Welche Rolle spielen Abtretungsverbote?

Für Handwerksunternehmen im Baunebengewerbe stellt der Forderungsverkauf eine attraktive Möglichkeit dar, um die eigene Liquidität zu verbessern und das Risiko von Rechnungskürzungen zu minimieren. Gerade im Bauwesen kommt es häufig vor, dass Auftraggeber Zahlungen verzögern oder Kürzungen an eingereichten Rechnungen vornehmen, was zu finanziellen Engpässen führen kann. Eine Herausforderung im Bau- und Baunebengewerbe stellen jedoch häufig Abtretungsverbote dar, die in vielen Bauverträgen enthalten sind. Diese Klauseln untersagen die Übertragung von Forderungen an Dritte, sodass Factoring in solchen Fällen nicht ohne Weiteres möglich ist. Dennoch gibt es spezialisierte Factoring-Anbieter, die Lösungen entwickeln, um auch unter diesen Bedingungen eine Vorfinanzierung der Forderungen zu ermöglichen – etwa durch stilles Factoring oder den direkten Einzug der Zahlungen über Treuhandkonten.

Warum sind Rechnungskürzungen ein Problem beim VOB-Factoring? 

Rechnungskürzungen sind allerdings im Bau- und Baunebengewerbe ein häufiges Problem und können für Handwerksunternehmen erhebliche finanzielle Nachteile mit sich bringen. Auftraggeber, insbesondere größere Bauunternehmen oder öffentliche Auftraggeber, kürzen Rechnungen oft aufgrund von Mängelrügen, angeblich nicht erbrachten Leistungen oder unklaren Vertragsauslegungen. Dies führt dazu, dass Handwerksbetriebe nicht den vollen Betrag für ihre erbrachte Arbeit erhalten und zudem Zeit und Ressourcen in die Klärung der Differenzen investieren müssen.

Beim VOB-Factoring spielt die Absicherung gegen Rechnungskürzungen eine entscheidende Rolle. Factoringunternehmen prüfen vor dem Forderungsverkauf, ob das Risiko besteht und ob die Rechnung den vertraglichen Vereinbarungen entspricht. Zudem übernehmen einige Factoring-Gesellschaften das Risiko solcher Kürzungen teilweise oder ganz, sodass das Handwerksunternehmen besser kalkulieren kann. Allerdings kann es sein, dass der Factoring-Dienstleister bei einer zu hohen Kürzungsquote bestimmte Forderungen nicht ankauft oder den ausgezahlten Betrag entsprechend reduziert.

Besonders kritisch sind Rechnungskürzungen in Verbindung mit Abtretungsverboten. Wenn ein Auftraggeber Forderungsabtretungen untersagt und gleichzeitig Rechnungen kürzt, kann das Factoring-Modell ins Wanken geraten. In solchen Fällen müssen alternative Lösungen gefunden werden, etwa durch stilles Factoring oder die direkte Kommunikation mit dem Auftraggeber, um die Gefahr im Vorfeld zu minimieren.

Insgesamt helfen spezialisierte Factoring-Anbieter Handwerksbetrieben im Baunebengewerbe, sich gegen Zahlungsausfälle und Rechnungskürzungen abzusichern und so ihre Liquidität planbarer zu gestalten.



Wie funktioniert VOB-Factoring im Handwerk?

Der Prozess des VOB-Factorings läuft in vier klaren Schritten ab:

  1. Berücksichtigung von Abschlags- und Schlussrechnungen: VOB-Factoring integriert die typischen Zahlungsmechanismen des Baugewerbes, einschließlich regelmäßiger Abschlagszahlungen und der finalen Schlussrechnung. Auch Nachträge werden geprüft und in den Factoring-Prozess eingebunden.
  2. Schnelle Auszahlung: Nach Einreichung der Rechnung und deren Prüfung durch den Factoring-Anbieter wird ein Großteil der Summe innerhalb von wenigen Tagen an den Handwerker ausgezahlt.
  3. Risikominimierung: Der Factoring-Anbieter übernimmt das Risiko von Zahlungsausfällen. Sollte der Kunde die Rechnung nicht begleichen, bleibt der Handwerker geschützt und erhält dennoch seinen vereinbarten Betrag.
  4. Verwaltung der Forderungen: Neben der Liquiditätsbereitstellung kümmert sich der Anbieter um das Debitorenmanagement. Dies umfasst die Überwachung von Zahlungseingängen, das Mahnwesen und die Kommunikation mit dem Kunden.

Welche Voraussetzungen müssen Handwerksbetriebe erfüllen?

  • Bonität: Der Handwerksbetrieb sollte über eine solide Bonität verfügen.
  • Rechnungen: Es müssen klare Zahlungsziele bestehen. Das Zahlungsziel ist wichtig, damit der Factor genau weiß, wann die Zahlung fällig ist und wann er gegebenenfalls Maßnahmen zur Eintreibung der Forderung einleiten muss. Zudem dürfen die Forderungen nicht bestritten sein. Das bedeutet, dass es keine Meinungsverschiedenheiten über die Höhe der Rechnung, die Qualität der gelieferten Waren oder erbrachten Dienstleistungen geben darf. Wenn ein Kunde Mängel anzeigt oder aus anderen Gründen nur einen Teil der Rechnung zahlen will, wird die Factoring-Gesellschaft diese Forderung in der Regel nicht übernehmen.
  • Nachweisbarkeit: Regelmäßige und überprüfbare Rechnungsstellungen sind erforderlich.
GUT ZU WISSEN:
Factoring-Anbieter verlangen häufig eine Mindestanzahl oder einen Mindestwert an Forderungen pro Monat. Prüfen Sie diese Voraussetzungen vor Vertragsabschluss.

Für wen eignet sich VOB-Factoring?

ZielgruppeGründe für die Eignung
kleine und mittelständische Handwerksbetriebe
  • der Forderungsverkauf sichert die Liquidität, um laufende Kosten zu decken und sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren
Unternehmen mit langen Zahlungszielen
  • Überbrückung von finanziellen Engpässen durch vorzeitige Auszahlung offener Forderungen
Betriebe mit hoher Auftragslage
  • Beschleunigung des Zahlungsflusses, um Materialeinkäufe und Projektkosten rechtzeitig abzudecken
Bau- und Ausbaugewerbe
  • Abwicklung von Abschlagszahlungen und Schlussrechnungen, die typisch für Projekte nach VOB sind
Unternehmen mit begrenzten Verwaltungskapazitäten
  • Entlastung durch die Auslagerung von Debitorenmanagement, Mahnwesen und Inkasso
Start-ups und junge Unternehmen
  • Verbesserung der Bonität und Liquidität, um finanzielle Stabilität zu gewinnen und Wachstum zu fördern
Unternehmen mit saisonalen Schwankungen
  • Sicherstellung kontinuierlicher Liquidität, auch in umsatzschwachen Phasen
Handwerksbetriebe mit Expansionsplänen
  • Schaffung von Liquidität für Investitionen in neue Maschinen, Werkzeuge oder Mitarbeiter

Für kleinere Betriebe lohnt es sich, Factoring-Anbieter zu wählen, die keine langfristigen Vertragsbindungen verlangen, um flexibel auf sich ändernde Geschäftsbedingungen reagieren zu können.

Wie läuft Factoring im Handwerk ab?

  1. Rahmenvereinbarung: Zu Beginn schließt der Handwerker mit einem Factoring-Anbieter einen Vertrag, der Konditionen wie Factoringgebühren, Auszahlungshöhe und Forderungshöchstgrenzen definiert.
  2. Rechnungsstellung: Nach Abschluss einer Bauleistung oder eines Projekts stellt der Handwerker die Rechnung an seinen Kunden. Diese muss den Anforderungen des Factoring-Anbieters entsprechen, um angenommen zu werden.
  3. Einreichung der Rechnung: Der Handwerker übermittelt die Rechnung an den Factoring-Anbieter. Diese erfolgt meist digital über ein Kundenportal. Der Anbieter prüft die Forderung auf Korrektheit und Bonität des Kunden.
  4. Vorauszahlung: Nach erfolgreicher Prüfung zahlt der Factoring-Anbieter 80 bis 90 Prozent der Rechnungssumme innerhalb kürzester Zeit – in der Regel zwischen 24 und 48 Stunden – an den Handwerker aus.
  5. Debitorenmanagement: Der Factoring-Anbieter übernimmt die Verwaltung der offenen Forderungen. Er sorgt für die Kommunikation mit dem Kunden, die Mahnungen bei Zahlungsverzug und den endgültigen Zahlungseingang.
  6. Abschluss: Sobald der Kunde die Rechnung begleicht, zahlt der Factoring-Anbieter den Restbetrag, abzüglich der vereinbarten Factoringgebühren, an den Handwerker aus.

Darauf sollten Sie bei der Suche nach der richtigen Factoringgesellschaft achten

  • Erfahrung: Der Anbieter sollte die Anforderungen der jeweiligen Handwerksbranche kennen.
  • Kostenstruktur: Die Factoringgebühren müssen transparent und fair sein.
  • Flexibilität: Der Anbieter sollte Ihnen maßgeschneiderte Lösungen für Ihre Bedürfnisse anbieten können.
  • Zusatzservices: Bonitätsprüfungen und Mahnwesen sollten unterstützt werden. 


Welche Factoring-Anbieter gibt es für Handwerker?

AnbieterSpezialisierung
ABC Factoring
  • spezialisiert auf individuelle Lösungen für Handwerksbetriebe
Handwerk Factoring AG
  • maßgeschneiderte Dienstleistungen für kleinere Unternehmen
VOB Financial Services
  • Fokus auf Bau- und Ausbaugewerbe mit umfassenden Zusatzleistungen
CrefoFactoring
  • auf Handwerker und Abschlagsrechnungen nach Baufortschritt ausgerichtet
Handwerkskapital
  • GoBD-konforme Factoring-Lösungen, speziell für Handwerksbetriebe
Was ist GoBD?
Die GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff) sind Richtlinien des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) in Deutschland. Sie definieren die Anforderungen an die elektronische Buchführung und Archivierung steuerlich relevanter Daten. Ziel ist es, eine ordnungsgemäße, nachvollziehbare und revisionssichere Buchführung sicherzustellen.

Welche Vorteile hat Factoring im Handwerk?

VorteilBeschreibung
verbesserte Liquidität
  • schnelle Verfügbarkeit von finanziellen Mitteln durch den sofortigen Ankauf von Forderungen
Schutz vor Zahlungsausfällen
  • das Risiko von Zahlungsausfällen wird auf den Factoring-Anbieter übertragen
Effizienzsteigerung
  • Übernahme von Verwaltungsaufgaben wie Mahnwesen, Inkasso und Bonitätsprüfungen durch den Anbieter
Nutzung von Skontoerträgen
  • durch frühzeitige Zahlungen an Lieferanten können Skontoerträge realisiert werden, die Kosten reduzieren
Flexibilität bei der Finanzierung
  • Factoring passt sich dem Forderungsvolumen an und bietet skalierbare Finanzierungsoptionen
Planungssicherheit
  • regelmäßige Einnahmen sorgen für eine stabile Finanzplanung und bessere Investitionsentscheidungen
Verbesserung der Eigenkapitalquote
  • Forderungen werden aus der Bilanz genommen, was die Eigenkapitalquote stärkt
Zeitersparnis
  • reduzierter administrativer Aufwand ermöglicht mehr Fokus auf das Kerngeschäft
Unabhängigkeit von Banken
  • keine zusätzlichen Bankkredite erforderlich, wodurch die Abhängigkeit von Banken sinkt
Wettbewerbsvorteil
  • schnelle Liquidität erlaubt die Teilnahme an größeren Projekten und verbessert die Verhandlungsposition

Was sind die spezifischen Vorteile bei VOB-Factoring?

spezifischer VorteilBeschreibung
Integration von Abschlagszahlungen
  • VOB-Factoring ermöglicht die Vorfinanzierung von Abschlagszahlungen, die bei Bauprojekten regelmäßig auftreten
Berücksichtigung von Nachtragsprüfungen
  • typische Elemente von Bauprojekten, wie Nachtragsprüfungen, werden im Factoring-Prozess berücksichtigt
spezifische Anpassung an VOB-Verträge
  • die Abrechnungsmethoden und Vertragsanforderungen der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) werden vollständig integriert
Flexibilität bei Bauprojekten
  • VOB-Factoring passt sich den dynamischen Anforderungen großer Bauprojekte an, wie wechselnden Zahlungsströmen und Projektlaufzeiten
Sicherung von Sicherheitseinbehalten
  • Sicherheitseinbehalte können in die Factoring-Lösung eingebunden werden, um die finanzielle Stabilität zu gewährleisten
spezialisierte Anbieter für Baugewerbe
  • VOB-Factoring-Anbieter bieten oft Fachwissen und gezielte Beratung für Bauunternehmen und Handwerksbetriebe

Was kostet VOB-Factoring?

Die Kosten für VOB-Factoring hängen von verschiedenen Faktoren wie

  • Jahresumsatz,
  • Bonität,
  • Forderungslaufzeit und
  • Kundenstruktur

ab. Im Durchschnitt bewegen sich die Factoringgebühren zwischen 0,07 und 1,5 Prozent des Rechnungsbetrags, bei manchen Factoringunternehmen sind es aber bis zu 5 Prozent. Die Zinsen sind oft Teil der All-in-Gebühr, können jedoch bei einigen Anbietern separat ausgewiesen werden und liegen typischerweise zwischen 2,85 und 5,65 Prozent pro Jahr. Zusätzliche Kosten können für Debitorenprüfungen, die Einrichtung des Vertrags oder spezifische Dienstleistungen anfallen. Es ist ratsam, mehrere Anbieter zu vergleichen, um die bestmöglichen Konditionen zu erhalten.

Was ist ein Skontoertrag?

Ein Skontoertrag ist der finanzielle Vorteil, den ein Käufer erhält, wenn er eine Rechnung innerhalb eines vereinbarten Zeitraums begleicht. Skonto wird vom Rechnungsbetrag abgezogen, wenn die Zahlung frühzeitig erfolgt. Dieser Nachlass wird vom Lieferanten gewährt, um die Zahlungsabwicklung zu beschleunigen.

Wie können Skontoerträge die Kosten beim VOB-Factoring reduzieren?

Die Reduktion der Kosten durch Skontoerträge beim VOB-Factoring beruht auf der gezielten Nutzung der vorzeitigen Liquidität, die durch Factoring ermöglicht wird. Durch die schnelle Auszahlung offener Forderungen kann der Handwerksbetrieb Rechnungen an Lieferanten frühzeitig begleichen und so Skonto in Anspruch nehmen.

So funktioniert die Kostenreduktion:

  1. Ermittlung von Skonto-Angeboten: Identifizieren Sie Lieferantenrechnungen, die Skonto anbieten.
  2. Schnelle Verfügbarkeit der Mittel: Die durch VOB-Factoring bereitgestellten finanziellen Mittel ermöglichen es, solche Rechnungen frühzeitig zu begleichen.
  3. Effiziente Nutzung von Skonto: Durch die Realisierung des Skontos wird ein finanzieller Vorteil erzielt, der die Factoringgebühren teilweise oder vollständig kompensieren kann.
  4. Optimierung der Finanzstrategie: Langfristig lassen sich durch die systematische Nutzung von Skonto sowohl Kosten einsparen als auch die Geschäftsbeziehungen zu Lieferanten stärken.

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Vergleich VOB-Factoring und Einkaufsfinanzierung: Während VOB-Factoring offene Forderungen vorfinanziert, unterstützt die Einkaufsfinanzierung Handwerksbetriebe bei der Materialbeschaffung. Beide Ansätze lassen sich kombinieren, um finanzielle Engpässe zu überbrücken und den gesamten Projektzyklus effektiv zu finanzieren.
  2. Risikobewertung und Sicherungsmechanismen im VOB-Factoring: Trotz Risikominimierung bleiben einige Risiken bestehen, wie Mängelrügen oder Abnahmediskussionen. Anbieter bieten jedoch Schutzmechanismen, wie juristische Prüfungen oder Versicherungen, um diese Risiken weiter zu senken.
  3. Kundenzufriedenheit und Vertrauen im Zusammenhang mit Factoring: Manche Kunden reagieren skeptisch auf die Weiterleitung von Rechnungen an Factoring-Anbieter. Offene Kommunikation über die Vorteile, wie schnelle Abwicklung und bessere Liquidität, stärkt das Vertrauen und minimiert Bedenken.
  4. Vergleich von Factoring-Gebühren und Alternativen: VOB-Factoring ist nicht die einzige Möglichkeit, Liquidität zu schaffen. Neben klassischen Bankkrediten können Betriebe auch Skonto-Vereinbarungen nutzen, die sich bei frühzeitiger Zahlung auszahlen. 
  5. Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in VOB-Factoring: Ein neuer Trend im Factoring ist die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien. Einige Anbieter bieten spezielle Konditionen für Betriebe, die in nachhaltige Projekte investieren oder ökologische Standards einhalten. Dies kann für Unternehmen attraktiv sein, die Umweltaspekte in ihre Geschäftspraktiken integrieren möchten.


Fazit

VOB-Factoring bietet Handwerksbetrieben eine effiziente Möglichkeit, ihre Liquidität zu sichern und finanzielle Engpässe zu vermeiden. Durch den Ankauf offener Forderungen wird schnell Kapital verfügbar gemacht, während die Anbieter das Risiko von Zahlungsausfällen übernehmen. Neben einer zügigen Zahlungsabwicklung profitieren Unternehmen von reduziertem Verwaltungsaufwand und der Integration branchenspezifischer Anforderungen wie Abschlagszahlungen und Nachtragsprüfungen. Mit der Wahl eines passenden Anbieters, der transparente Konditionen und flexible Lösungen bietet, können Handwerksbetriebe ihre finanzielle Planungssicherheit erhöhen und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.

VOB-Factoring: Häufig gestellte Fragen

Welche Förderprogramme können Handwerksbetriebe bei der Nutzung von VOB-Factoring unterstützen?

Zusätzlich zum Factoring selbst können Handwerksbetriebe von staatlichen Förderprogrammen profitieren. Diese umfassen Zuschüsse zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen, Steuererleichterungen für Investitionen oder regionale Fördergelder für innovative Finanzierungslösungen. Viele Factoring-Anbieter arbeiten zudem mit Förderbanken zusammen, um Betriebe beim Zugang zu zinsgünstigen Darlehen oder Zuschüssen zu unterstützen. Prüfen Sie vor Vertragsabschluss, welche Programme in Ihrer Region verfügbar sind.

Wie können Handwerksbetriebe VOB-Factoring nahtlos mit Buchhaltungssoftware integrieren?

Viele Factoring-Anbieter bieten Schnittstellen zu gängiger Buchhaltungssoftware wie DATEV, Lexware oder SAP an. Durch die Integration werden Rechnungsdaten automatisch in das System des Factoring-Anbieters übertragen, was den Verwaltungsaufwand reduziert und Fehler minimiert. Handwerksbetriebe profitieren von einer schnellen Abwicklung und einer lückenlosen Buchhaltung, die den Factoring-Prozess effizient unterstützt. Fragen Sie Ihren Anbieter, ob entsprechende Schnittstellen verfügbar sind und wie diese in Ihre bestehenden Systeme eingebunden werden können.

Ist VOB-Factoring auch für internationale Projekte oder grenzüberschreitende Bauvorhaben geeignet?

Ja, VOB-Factoring kann auch bei internationalen Projekten eingesetzt werden. Viele Anbieter bieten spezialisierte Lösungen für grenzüberschreitende Bauvorhaben an, einschließlich der Absicherung von Wechselkursrisiken und der Berücksichtigung von abweichenden gesetzlichen Vorgaben in anderen Ländern. Internationale Factoring-Anbieter verfügen oft über Netzwerke in verschiedenen Ländern, die eine reibungslose Abwicklung und die Einhaltung von länderspezifischen Vorschriften gewährleisten.

Wie kann VOB-Factoring bei einer Unternehmensnachfolge im Handwerk helfen?

VOB-Factoring bietet Handwerksbetrieben in Übergangsphasen wie der Unternehmensnachfolge eine wertvolle Unterstützung. Es sorgt für stabile Liquidität, sodass laufende Kosten während der Übergabe gedeckt werden können. Zudem kann Factoring helfen, offene Forderungen zu managen und eine klare Finanzlage zu schaffen, was für potenzielle Nachfolger oder Investoren attraktiv ist. Factoringunternehmen können individuelle Lösungen für Nachfolgesituationen entwickeln, die den Übergang erleichtern und finanzielle Stabilität sicherstellen.

Welche rechtlichen und steuerlichen Unterstützungsleistungen bieten Factoring-Anbieter an?

Einige Factoringgesellschaften bieten zusätzliche Services wie rechtliche Prüfungen von Vertragsdokumenten oder Unterstützung bei der Einhaltung steuerlicher Vorschriften an. Diese Leistungen können besonders nützlich sein, wenn VOB-konforme Verträge oder komplexe steuerliche Anforderungen erfüllt werden müssen. Auch die Erstellung von Berichten für die Buchhaltung oder den Steuerberater gehört oft zu den Serviceleistungen. Informieren Sie sich vorab, welche rechtlichen und steuerlichen Hilfen Ihr Anbieter im Programm hat.

Wie können Factoringgesellschaften dabei helfen, individuelle Zahlungsziele mit Auftraggebern auszuhandeln?

Factoringunternehmen unterstützen Handwerksbetriebe häufig bei der Verhandlung von Zahlungszielen mit Auftraggebern. Sie analysieren die Zahlungsfähigkeit der Kunden und können Vorschläge für angemessene Fristen machen, die den Cashflow des Betriebs optimieren. Zudem bieten viele Factoringgesellschaften Bonitätsprüfungen an, um sicherzustellen, dass es nicht zu Zahlungsausfällen kommt. So werden Risiken minimiert und Handwerksbetriebe können auf sichere Weise flexibler mit ihren Kunden verhandeln.

Welche Vorteile bietet VOB-Factoring bei der Zusammenarbeit mit öffentlichen Auftraggebern?

Die Zusammenarbeit mit öffentlichen Auftraggebern ist oft mit langen Zahlungsfristen verbunden. VOB-Factoring hilft Handwerksbetrieben, diese Verzögerungen zu überbrücken, indem offene Forderungen sofort vorfinanziert werden. Zudem kennen spezialisierte Factoringgesellschaften die Anforderungen an Rechnungsstellung und Zahlungsabwicklung im öffentlichen Sektor genau, was den Verwaltungsaufwand reduziert. Dadurch können Handwerksbetriebe effizienter arbeiten und größere Projekte übernehmen, ohne finanzielle Engpässe zu riskieren.

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