Besonders in Branchen, deren Kerngeschäft nicht online stattfindet, tauchen häufig Webseiten mit zahlreichen einfachen Fehlern und Problemen auf. Von schwer auffindbaren Kontaktdaten bis zu langen Ladezeiten: Es gibt viele Möglichkeiten, wie Handwerker potenzielle Kunden abschrecken können. Die Folgen sind gravierend: kaum Sichtbarkeit bei Google und in anderen Suchmaschinen, wenige Besucher und verpasste Chancen in der Neukundengewinnung. Um das Potenzial Ihrer Webseite optimal ausschöpfen zu können, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel typische Webseiten-Fehler kleinerer und mittlerer Unternehmen auf und liefern konkrete Tipps, wie Sie diese beheben.
- Webseiten-Fehler #1: Kein klares Nutzenversprechen
- Webseiten-Fehler #2: Kein Responsive Design
- Webseiten-Fehler #3: Kontaktdaten schwer zu finden
- Webseiten-Fehler #4: Zu lange Ladezeiten
- Webseiten-Fehler #5: Keine Referenzen
- Webseiten-Fehler #6: Keine (aussagekräftige) Kurzbeschreibung
- Webseiten-Fehler #7: Keine DSGVO-Konformität
- Webseiten-Fehler #8: Keine klare Seitenstruktur
Webseiten-Fehler #1: Kein klares Nutzenversprechen
Kein potenzieller Kunde will sich auf Ihrer Homepage erst durch verschiedene Menüpunkte klicken, um herauszufinden, ob er bei Ihnen richtig ist. Kommunizieren Sie Ihr Nutzenversprechen (englisch: Value Proposition) deshalb bereits „above the fold“. So wird der Bereich einer Webseite bezeichnet, der für die Nutzer auf den ersten Blick sichtbar ist, ohne dass sie scrollen müssen.
Eine Value Proposition erfüllt mindestens die folgenden beiden Kriterien:
- Sie ist spezifisch: Welche konkreten Vorteile besitzt Ihre Dienstleistung für den Kunden?
- Sie ist problembezogen: Wie löst ihre Dienstleistung ein Problem oder erleichtert das Leben Ihres Kunden?
Wenn Sie sich zusätzlich durch ein Merkmal entscheidend von Ihrer Konkurrenz abheben können, heben Sie dies unbedingt in Ihrer Value Proposition hervor.
Webseiten-Fehler #2: Kein Responsive Design
Das Responsive Design gewährleistet das einheitliche Anzeigen von Inhalten auf einer Webseite auf allen Geräten (Desktop, Tablet, Smartphone) bei gleichbleibender Benutzerfreundlichkeit. Die mobile Nutzung des Internets ist kein Trend, sondern fester Bestandteil des Alltags der meisten Menschen. Das unterstreicht die Tatsache, dass Google seine Suchmaschinenergebnisse nach dem Prinzip „Mobile First“ ausliefert: Nicht die Desktopversion wird zuerst analysiert („gecrawlt), sondern die mobile Variante. Überprüfen Sie die Texte, Informationen und Bilder auf Ihrer Webseite deshalb immer auf möglichst vielen Geräten!
Ob Ihre Webseite für Mobilgeräte optimiert ist, können Sie ganz einfach überprüfen, indem Sie Google’s Mobile-Friendly Test für Ihre Webseite durchführen.
Webseiten-Fehler #3: Kontaktdaten schwer zu finden
Mit dem Klick auf Ihre Webseite signalisieren potenzielle Kunden bereits Interesse an Ihrem Unternehmen und Ihren Dienstleistungen. Trotzdem machen es ihnen viele Betriebe schwer, Kontakt aufzunehmen. Häufig werden die Kontaktdaten im Impressum oder dem Menüpunkt „Über uns“ versteckt. Das führt zu mehr Aufwand (= Klicks) für den potenziellen Kunden und steigert die Wahrscheinlichkeit, dass er abspringt.
Minimieren Sie dieses Risiko, indem Sie alle relevanten Kontaktinformationen (Ansprechpartner, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Anschrift) prominent und sichtbar auf Ihrer Startseite platzieren. Mit einer direkten Ansprache (z.B.: „Jetzt anrufen und kostenlose Beratung sichern“) schaffen Sie einen zusätzlichen Anreiz bei den Besuchern, Kontakt herzustellen. Diese Informationen sollen optisch (z.B. durch einen farbigen Button) hervorstechen.
Webseiten-Fehler #4: Zu lange Ladezeiten
Die Zeiten, als sich Webseiten in acht oder zehn Sekunden allmählich auf dem Monitor aufbauten, sind längst vorbei. Eine Studie von Google aus dem Jahr 2016 hat ergeben, dass 53% aller Besucher eine Webseite verlassen, wenn sie länger als 3 Sekunden lädt. Demnach erwartet jeder Zweite eine Ladezeit von weniger als 2 Sekunden. Das beweist: Potenzielle Kunden haben sich an den Luxus schneller Webseiten gewöhnt. Verantwortlich für lange Ladezeiten sind große Bilddateien (Komprimieren Sie Ihre Bilder!) oder allgemein viele Bilder auf Ihrer Website, blockierende Code-Schnipsel (Nutzen Sie Plugins wie Scripts to Footer!) oder lange Antwortzeiten des Servers (Wählen Sie ein leistungsstarkes Hosting!).
Möchten Sie Kunden verärgern und nur deshalb verlieren?
Auch die Ladezeit Ihrer Webseite können Sie ganz bequem von Google überprüfen lassen. Geben Sie Ihre URL hier ein und holen Sie sich darüber hinaus Tipps zur Verbesserung der Geschwindigkeit.
Webseiten-Fehler #5: Keine Referenzen
Qualität zu versprechen, ist das eine, konkrete Beweise dafür zu liefern das andere. Doch das wird auf Webseiten von Betrieben häufig vernachlässigt. Es genügt schließlich nicht, ein paar Fotos von eigenen Arbeiten zu veröffentlichen – die könnten überall aufgenommen worden sein. Werden Sie proaktiv und bitten bestehende Kunden freundlich darum, Ihnen eine Referenz zu schreiben. Haben Sie einige Referenzen gesammelt (mindestens 4-5), legen Sie einen eigenen Menüpunkt an und/oder platzieren Sie diese prominent auf Ihrer Startseite. Grundsätzlich gilt: Seien Sie nicht sparsam mit Referenzen, sondern zitieren Sie möglichst viele zufriedene Kunden. Solche Referenzen schaffen Vertrauen bei anderen Besuchern Ihrer Webseite und können ausschlaggebend sein, wenn sich potenzielle Kunden zwischen Ihnen und Ihren Wettbewerbern entscheiden.
Webseiten-Fehler #6: Keine (aussagekräftige) Kurzbeschreibung
Die Kurzbeschreibung, besser bekannt als Meta Description, ist ein kurzer Text, der den Inhalt einer Webseite für Suchmaschinen zusammenfassend beschreiben soll. Gemeinsam mit dem Titel („Title Tag“) bildet die Meta Description den Ausschnitt („Snippet“), der bei Auflistung der Ergebnisse nach der Eingabe eines Suchbegriffs von Suchmaschinen wie Google angezeigt wird. Beim Content-Management-System WordPress können Sie sich ganz bequem das Plugin Yoast SEO herunterladen und dort kinderleicht die Meta Description jeder Unterseite Ihrer Webseite bearbeiten. Wie Ihr Snippet letztlich bei Google auf den verschiedenen Geräten angezeigt wird, können Sie auch mithilfe des kostenlosen Google Snippet Optimizers von Ryte überprüfen.
Die Meta-Description (und der Title) sind die ersten Berührungspunkte Ihrer Webseite mit dem Suchenden. Hier sollten Sie sich darum bemühen, den Suchenden zum Klick zu animieren. Inhaltlich können Sie nach dem AIDA-Prinzip vorgehen.
- Attention: Wecken Sie die Aufmerksamkeit des Suchenden mit knackigen Formulierungen und passende Icons wie einen Haken (✓).
- Wörter wie „hochwertig“, „exklusiv“ oder „günstig“ können dabei helfen, das Interesse des Suchenden an Ihrer Dienstleistung zu wecken.
- Desire: Finden Sie eine Formulierung, die das Verlangen des Nutzers nach Ihrer Dienstleistung auslöst. Bedienen Sie sich hier bei Ihrer Value Proposition.
- Action: Fordern Sie den Suchenden dazu auf, Ihre Webseite zu besuchen. Das können Sie elegant mit einem Vorteil verknüpfen, der dem potenziellen Kunden winkt (z.B.: „Jetzt klicken und kostenlose Beratung sichern“).
Webseiten-Fehler #7: Keine DSGVO-Konformität
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU vom 25. Mai 2018 hat viel Aufmerksamkeit erzeugt, seitdem gelten strengere Regeln für den Umgang mit personenbezogenen Daten. Laut DSGVO Art. 4.1 sind das alle Informationen, mit denen man ein Individuum identifizieren kann:
- direkt durch Name, Bild, Telefonnummer, Adresse
- indirekt durch Nutzername, Profilbild, IP-Adresse, Cookie-ID
Diese Daten fallen zum Beispiel an, wenn Ihre Kunden ein Profil mit ihren Kontaktdaten anlegen oder für eine Rückrufbitte eine Telefonnummer eingegeben wird. Sorgen Sie als Unternehmen dafür, dass die betroffenen Personen, deren Daten Sie verarbeiten, stets umfassend über die Verarbeitung bei Erhebung informiert werden. Hierbei steht auch die Verständlichkeit im Fokus, die durch eine einfache und klare Sprache sowie durch einen strukturierten Aufbau erreicht werden kann. Alle Informationen zur DSGVO erhalten Sie in diesem Artikel von Rechtsanwalt Dr. Thomas Schwenke.
Darüber hinaus sieht die DSGVO vor, dass sämtliche Kommunikation zwischen Nutzer und Anbieter verschlüsselt sein muss. Dies wird durch ein SSL-Zertifikat gewährleistet. Unter dem folgenden Link erhalten Sie alle Informationen, wie Sie ein SSL-Zertifikat erhalten.
Webseiten-Fehler #8: Keine klare Seitenstruktur
Auf vielen Webseiten geht es bisweilen chaotisch zu, worunter einerseits die User Experience der Besucher, andererseits auch der Crawler (ein Roboter, der Ihre Webseite analysiert) der Suchmaschine leidet. Dieser analysiert nicht unendlich viele Links, deshalb sollte möglichst jede Unterseite einer Webseite maximal 3-4 Klicks von der Startseite entfernt sein. Darüber hinaus ist ein klar gegliedertes und verständliches Hauptmenü die Grundvoraussetzung für eine sinnvolle Seitenstruktur.
Auch Überschriften geben den Crawlern und Lesern Anhaltspunkte über den Aufbau und die verschiedenen Inhalte einer Seite. Wählen Sie diese mit Bedacht und strukturieren Sie entsprechend gemäß der Hierarchie (eine zentrale h1-Überschrift, mehrere h2- und h3-Unterüberschriften).